Naturwälder unserer Region
Neuselingsbach
Auf 80.000 Hektar entwickeln sich Wälder unbeeinflusst von menschlicher Bewirtschaftung. Sie bieten der Wissenschaft interessante Forschungsobjekte und dem Naturfreund die Gelegenheit für spannende Naturbeobachtungen. In unserem Amtsgebiet gibt es 30 Naturwald-Gebiete auf über 100 Hektar Waldfläche. Wir werden sie hier nach und nach vorstellen.
Heute laden wir Sie ein, uns auf einen Waldspaziergang in den Auwald am Neuselingsbach bei Neuhof an der Zenn zu begleiten.
Ökologische Bedeutung
Der Naturwald am Neuselingsbach bei Neuhof an der Zenn ist ökologisch besonders wertvoll. Der idyllisch an einem Bach gelegene Erlenauwald ist umgeben von landwirtschaftlich genutzten Flächen und bietet so ein lebenswichtiges Rückzugsgebiet für viele Arten. Solche inselartig in der Feldflur eingebettete Feldgehölze oder kleinere Waldungen sind darüber hinaus eine natürliche Möglichkeit Gewässer vor direktem Kontakt mit Düngemitteln und Pestiziden zu schützen. Sie erweisen sich als sehr wirkungsvolle Pufferzonen.
Baum- und Straucharten
Die kleine Waldinsel ist ein typischer Vertreter der sogenannten Weichholzaue. Diese grenzen direkt an ein Fluss- oder Bachufer an und werden dementsprechend periodisch, d.h. jedes Jahr überschwemmt. Die dortige Vegetation ist regelmäßigen mechanischen Belastungen durch Strömung oder Eisgang ausgesetzt. Hier kommen neben der Schwarz-Erle vor allem Weiden und Pappeln vor.
Tierarten
Waldinseln wie der Naturwald am Neuselingsbach stehen zu allen Seiten mit der Feldflur über einen gut ausgebildeten Waldmantel in Kontakt und sind reich an ökologischen Nischen. In solchen Refugien fühlen sich neben Hasen, Wildschweinen, Rehen und anderen Säugern auch viele Heckenbrüter wie der Neuntöter wohl. Der zur Familie der Würger zählende Sperlingsvogel spießt seine Beute, die von Insekten bis hin zu Mäusen reicht, auf Dornen von Hecken auf. Durch die Intensivierung der Landwirtschaft ging der Bestand der Neuntöter massiv zurück. Naturnahe Inseln wie der Naturwald am Neuselingsbach sind daher von unschätzbarem Wert für die Biodiversität. Hier der Ruf:
Ruf des Neuntöters
Altgrasinseln und Strauchkomplexe für Vögel und Kleinsäuger
Bachbegleitende Galleriewälder
Periodisch austrocknende Kleingewässer-ein Paradies für Amphibien und Insekten
Wald als Gewässerschutz-Pufferzone zur landwirtschaftlichen Nutzfläche
Weitere Informationen
Waldnaturschutz
Naturwälder – Bayerns wilde Waldnatur
© Stephan Thierfelder
Naturwälder erfüllen den Wunsch nach wilder Waldnatur, nach ungestörten, alten, artenreichen Wäldern, mit stehendem und liegendem Totholz, reich an Biotopbäumen. Naturwälder sind Wald-Juwelen, oft nur eine Radtour entfernt. Die Bayerische Forstverwaltung setzt den Schutz der Flächen um und macht die Wälder für die Bürgerinnen und Bürger behutsam und nachhaltig erlebbar.
Naturwälder - Staatsministerium