Urban Gardening: Demonstrationsgärten in Bayern

Viele Menschen sehnen sich nach mehr Natur in der Stadt. Die Bereitschaft, essbare Pflanzen im eigenen Garten, im Hochbeet oder auf dem Balkon anzupflanzen, nimmt bei vielen Bürgern wieder zu.
Die Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG) Veitshöchheim führt gemeinsam mit dem Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) Fürth-Uffenheim und weiteren Kooperationspartnern ein Projekt zum Thema "Urban Gardening" durch.
Nicht nur die Lust am Gärtnern spielt eine Rolle, sondern auch die Themen:
- Regionalität (Nahrung wird dort hergestellt, wo sie verzehrt werden soll)
- Biodiversität (Erhaltung der Artenvielfalt und alter Sorten)
- Saisonalität (Wann hat heimisches Gemüse in Deutschland Saison?)
Hier finden Sie die Präsentationsfläche für Mittelfranken:
Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Fürth-Uffenheim
Jahnstr. 7
90763 Fürth
Herbst 2021
Wenn Gemüse auf verschiedenen Etagen wächst
Die Pflanzen wachsen dabei nahezu erdelos heran. Lediglich der Erdpressballen der kleinen Jungpflanze bietet dem wachsenden Gemüse Halt. Die Wurzeln entwickeln sich aber auf einem Nährstofffilm in den Röhren. Das vertikale Röhrensystem eignet sich für den einfachen Nachbau zuhause und kommt mit einem kleinen Budget aus. Als freistehendes vertikales Modul ist es ebenso platzsparend wie die Profivariante und bringt gute Ernteerfolge auf mehreren Etagen ein.
Ausblick Saison 2022
Auch in der kommenden Gartensaison 2022 gilt es auf den Außenflächen des AELF Fürth-Uffenheim wieder Lust auf den Gemüseanbau in der Stadt zu machen. Viele Anregungen zum Gärtnern in der Stadt gibt es dann wieder am Haupteingang vor dem Amtsgebäude und in unserem Innenhof zu sehen. Von der insektenfreundlichen Blühfläche bis hin zum Anbau von Gemüse in Hochbeeten, mobilen Kisten und in unseren Hydroponik-Becken werden wieder zahlreiche Salat-, Gemüse- und Kräuterarten im Jahresverlauf zu sehen sein. Vorbeikommen – Staunen – Nachmachen!
Sommer 2021
Muskateller-Salbei (Salvia sclarea) lockt Holzbienen an
So gelingt es uns dank der insektenfreundlichen Bepflanzung im gepflasterten Innenhof des Amtes für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten am Dienstort Fürth wieder für mehr Artenvielfalt zu sorgen.
Er hat seine Heimat vom Mittelmeerraum bis nach Zentralasien. Die meterhohe Staude gehört zu den zweijährigen Pflanzen, die erst im zweiten Jahr rispenartige Blütenstände entwickeln. In großen Pflanzgefäßen ist er auch für Balkon oder Terrasse eine attraktive Bienen- und Insektenweide.
Wie viele Vertreter aus der Gattung Salvia besitzt er heilkräftige Inhaltsstoffe. In der Literatur wird berichtet, dass er in der griechischen und römischen Antike bei Kopfschmerzen eingesetzt wurde.
Auch wurde der Muskateller-Salbei früher zum Aromatisieren von (Wermut-)Wein verwendet. Die würzigen Blätter können außerdem für die Herstellung von Likör oder zum Aromatisieren von Marmelade und Fruchtdesserts verwendet werden. Die frischen, essbaren Blüten eignen sich zum Garnieren von Süßspeisen und Salaten.
Wer die Pflanzen weiter vermehren möchte, sollte immer einige Früchte stehen lassen. Die Pflanze samt sich an geeigneten Standorten (vollsonnig und trocken) selbst aus. Man kann die Samen aber auch gezielt absammeln und für die Aussaat im nächsten Jahr kühl, dunkel und trocken aufzubewahren.
Herbst 2020
Später Genuss: Süßkartoffel und Kürbis aus eigenem Anbau
Batata bavaria – regionale Süßkartoffel
Egal ob orangefarbene oder weißfleischige Sorten – sie alle entwickeln ihren typisch nussigen Geschmack am besten bei einer kurzen Nachreife bei ca. 16 °C. Danach können die Knollen gut im Hauskeller gelagert oder unmittelbar verzehrt werden.
Der Süßkartoffel werden eine ganze Reihe positiver Einflüsse auf die Gesundheit zugeschrieben, denn sie ist ungewöhnlich reich an Antioxidantien, Vitaminen und Mineralien. Nicht nur Vegetarier können mit Süßkartoffeln leckere und gesunde Gerichte zaubern – Süßkartoffelpommes eignen sich auch hervorragend als Beilage zu Burger & Co.
Die Süßkartoffel wurde von den bayerischen Gärtnern schon 2016 zum Gemüse des Jahres gekürt. Die auserkorene Sorte wurde auf den Namen Batata bavaria getauft. Auf der Internetseite www.gemuese-des-jahres.de gibt es weitere Informationen zum Anbau und Rezeptideen.
Informationen zu Anbau und Rezeptideen - www.gemuese-des-jahres.de
Hokkaido, Butternut & Friends
Der gerne angebaute Hokkaido-Kürbis mit hohem Fruchtfleischanteil bekam im warmen Herbstmonat Oktober nochmals einen Wachstumsschub. Entsprechend gut fiel auch die Ernte aus. Er ist lange lagerfähig und kann auch mit Schale hervorragend zur Suppe verarbeitet werden. Aber auch für andere Speisen ist der Hokkaido-Kürbis gut geeignet: Ob Kürbisgulasch, Kürbisgnocchi oder Feldsalat mit gebackenen Kürbisspalten – jedes Gericht ist für sich ein Genuss.
Der Butternut-Kürbis - auch Birnenkürbis - gehört zu den Moschuskürbissen. Er hat seinen Ursprung in Amerika, wird aber mittlerweile auch in den wärmeren Gegenden Deutschlands angebaut. Ins Hochbeet gepflanzt, erhalten die Wurzeln ausreichend Wärme. Das oft mildere städtische Klima bietet außerdem oft eine ausreichend lange Vegetationszeit für das Fruchtgemüse.
Die Schale des Butternusskürbis ist leicht gelblich. Darunter verbirgt sich helloranges Fruchtfleisch mit Butteraroma und einer leichten Süße. In der Küche lässt er sich vielseitig einsetzen: Wie viele andere Kürbisse eignet er sich gut für Pürees, Suppen oder Pies. Aber auch roh, in feine Streifen gehobelt, ist er eine aromatische Beigabe im Salat.
Spätsommer 2020
Reiche Ernte im Spätsommer
Die kleinen Cocktailtomaten tragen weiterhin reichlich und können bis zu den ersten Frösten direkt vom Strauch genascht oder in der Brotzeitbox verstaut werden. Süßkartoffeln haben eine lange Vegetationszeit und bleiben in der Erde bis die ersten Frostnächte angekündigt werden. Erst dann werden hier Schaufel und Spaten angesetzt und die Ernte eingefahren.
Die richtige Pflanzzeit liegt zwischen Mitte August und Mitte September, je nachdem, ob man noch im Herbst ernten möchte oder den Salat für die Ernte im zeitigen Frühjahr im Beet "überwintert". Auch im Herbst gilt: frische Salate und Gemüse bringen viel Vitamine – frisch auf den Tisch!
Die Klassiker
ist eine alte, frostharte Variante der Wintersalate. Er schmeckt angenehm nussig und hat einen hohen Gehalt an Vitamin C. Der Feldsalat liebt sonnige Standorte, gedeiht aber wie alle Blattsalate auch im Halbschatten.
enthält Bitterstoffe, die sehr gesund sind, aber vielen zu bitter schmecken. Die Salatblätter sollten deshalb vor dem Verzehr ca. 20 Minuten in lauwarmes Wasser gelegt werden, um den Geschmack zu mildern. Der Boden sollte humusreich und wasserhaltend sein. Die Pflanzen brauchen einen Abstand von 30 bis 40 Zentimetern.
fällt bei den Herbst- und Wintersalaten vor allem durch seine rötliche Färbung auf. Wegen der enthaltenen Bitterstoffe, sollten auch die Blätter des Radicchio ca. eine halbe Stunde vor dem Verzehr in lauwarmes Wasser gelegt werden. Die Standortansprüche sind ähnlich wie bei Endivien. Ein Pflanzabstand von 20 cm ist ausreichend.
Neues und Altbewährtes wagen!
auch Winterportulak genannt, schmeckt säuerlich-pikant und hat ein leicht nussiges Aroma. Die Salatblätter sind sehr saftig und enthalten einen hohen Anteil an den Vitaminen A und C sowie an Omega-3-Fettsäuren. Die einzelnen Pflanzen bilden kleine Rosetten. Ein Pflanzabstand von ca. 15 cm ist ausreichend.
Rucola kann auch im Herbst und Winter angebaut werden. Mit seinem zart-würzigem Geschmack verfeinert er viele Salate. Die mehrjährige Pflanze überwintert im Hochbeet oder Garten (eventuell mit Vlies abdecken).
Hirschhornwegerich ist eine alte, ausdauernde Wildsalatpflanze aus Italien. Die schlanken Blätter haben am oberen Ende eine geweihartige Ausbuchtung, von der die Pflanze ihren Namen hat. Hirschhornwegerich kann praktisch ganzjährig angebaut werden. Die Blätter haben einen mild-aromatischen Geschmack.
kann auch im Herbst und Winter angebaut werden. Mit seinem zart-würzigem Geschmack verfeinert er viele Salate. Die mehrjährige Pflanze überwintert im Hochbeet oder Garten (eventuell mit Vlies abdecken).
sind kältetolerant, teils bedingt frosthart und sehr schnellwüchsig. Das würzige bis scharfe Aroma weist auf die Verwandtschaft mit Senf und Kohl hin. Sie enthalten viel gesundes Vitamin-C. Der Anbau und die Ernte erfolgen wie bei den Schnittsalaten.
Frühjahr und Sommer 2020
Erste Ernte im Kistengarten
Aktuelle Tipps zum Gärtnern im Gemüsegarten - Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau
Es summt und brummt im Amtsgarten
Urban Gardening im Verborgenen
Frühlingserwachen im Demonstrationsgarten
Schwerpunkte
Bevölkerung zu eigenem Anbau bewegen
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Grenzenlose Freiheiten beim Garteln
- Hochbeete als mobile und stationäre Varianten
- Pflanzkisten, Pflanzkübel und Pflanzsäcke
- Kistengarten für Balkon, Terrasse oder Innenhof
- Hydroponik: z. B. "Deep Water Culture" - Salat wächst in Nährlösung bodenunabhängig, gesund und sauber heran
- Vertikales Gärtnern: Gemüsepflanzen und Kräuter im vertikalen System
- Pflanzturm als platzsparende Variante
- Biodiversität: Ansaaten von Blühmischungen und Bienenweiden in Balkonkästen
Kontakt
Florian Demling
LWG Veitshöchheim
Institut für Stadtgrün und Landschaftsbau
Tel.: 0931 9801 3436
E-Mail: urban-gardening@lwg.bayern.de
Gundula Holm
LWG Veitshöchheim
Institut für Freizeitgartenbau
Tel.: 0911 99715 - 1413
E-Mail: urban-gardening@lwg.bayern.de